Donnerstag, 26. November 2015

Sinn und Unsinn der Ostumfahrung - Gedanken zu aktuellen Diskussionen

Nun wurde uns also in den vergangenen Wochen die ultimative Antwort auf die Frage nach dem Sinn der Ostumfahrung geliefert. „Ein Ring muss geschlossen werden, sonst ist das kein Ring.“

Das kann’s ja wohl nicht sein. Mit einer derart simpel gestrickten „Logik“ werden massive Eingriffe in die Natur und massive Eingriffe in die Lebens- und Wohnqualität von sehr vielen Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädtern begründet.

Wo bleiben Antworten auf die fundamentalen Fragen? Woher nimmt man eigentlich die Zuversicht, dass die Ostumfahrung auch nur irgendetwas zur Linderung der Verkehrsproblematik in der Stadt beiträgt? Welche Analysen liefern Anhaltspunkte dafür? Wurde jemals die Struktur des Verkehrs (Binnenverkehr oder Durchzugsverkehr) erhoben, unter dem die Bewohner von Nestroystraße, Lorenzgasse etc. leiden? Und wurden jemals Maßnahmen zur tatsächlichen Verkehrsberuhigung in diesen Straßen überlegt?

Tatsächlich wird mit der Ostumfahrung ein verkehrspolitisches Konzept verwirklicht, das 40 Jahre alt ist (herzlichen Dank übrigens an einen Ostumfahrungs-Befürworter, der dies in einem aktuellen Leserbrief in den Niederösterreichischen Nachrichten deutlich hervorgehoben hat): das heißt ein Konzept aus der verkehrspolitischen Steinzeit soll die Probleme von heute lösen. Ich denke, es gibt intelligentere Ansätze.

Dienstag, 10. November 2015

Radio Niederösterreich berichtet über die Diskussionen rund um die Ostumfahrung

Im Folgenden die Abschrift eines Beitrages von Radio Niederösterreich, 8. November, Journal um 12

Einleitung: Aufregung gibt es in Wiener Neustadt anlässlich der neuen Ostumfahrung zur Entlastung des Stadtkerns. Drei der vier geplanten Abschnitte des Umfahrungsringes sind bereits vor Jahren fertiggestellt worden. Für den letzten Abschnitt soll in den nächsten Monaten die Umweltverträglichkeitsprüfung starten. Doch schon jetzt ist der Widerstand unter den Anrainern groß, berichtet Felix Novak.

Eine eigens gegründete Bürgerplattform versucht den Streckenabschnitt in seiner derzeit geplanten Form zu verhindern. Die Anrainer befürchten negative Auswirkungen auf die Lebensqualität, sagt Initiator Georg Panovsky: „Die Lebens- und Wohnqualität von etlichen Wiener Neustädterinnen und Wiener Neustädtern wird massiv beeinträchtigt. Erstens durch Lärm, zweitens durch eine Zerstörung des Landschaftsbildes und drittens natürlich auch durch eine Zunahme der Schadstoffbelastung.“ 
Beim Land Niederösterreich kann man die Kritik in dieser Form nicht nachvollziehen. Die geplante Ausführung sei laut Straßenbaudirektor Josef Decker die umweltfreundlichste aller möglichen Varianten. Er will trotzdem Kontakt mit den Kritikern aufnehmen und gemeinsam einen Kompromiss finden.